Geschichtliches
Im heutigen Gemeindegebiet von Reinsberg siedelten bereits vor 4000 Jahren sesshafte Viehzüchter, wie ein Steinbeilfund am Schaittenboden beweist. Bis zur ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1215, als die Feste Reinsberg vom Bischof von Freising beansprucht wurde, fehlen aber weitere Hinweise auf die Geschichte Reinsbergs. Die Besiedlung wird aber parallel zu der des übrigen Gebietes erfolgt sein. Es wanderten im Laufe der Jahrhunderte illyrische Stämme, Kelten, Germanen und Slawen ein. Das neubesiedelte Land wurde durch Steinburgen abgesichert.
Um die erste Jahrtausendwende wurde so auch die Burganlage Reinsberg zur Grenzsicherung für das noch junge Ostarrichi-Reich erbaut. Sie diente zur Unterstützung der Christianisierung, später zum Schutz der Eisentransportwege, die das niederösterreichische Voralpenland durchquerten.
1291 wird die Pfarre Reinsberg von Alhaidis de Rainspergh gegründet. Auf das Sigel von Adelheid von Reinsberg geht auch das heutige Wappen der Gemeinde Reinsberg (verliehen 2011) zurück.
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Sigillum Alhaidis de Rainspergh 1296 |
Gemeindewappen von Reinsberg verliehen 2011 |
Zur Zeit der Reformation und Bauernaufstände (15., 16. Jhd) wurde die Burg Reinsberg arg verwüstet, danach aber wieder instandgesetzt und zum Schloss umgebaut.
Ansicht nach M. Vischer 1672
Zwischenzeitlich, von ca. 1560-1627, wurde Reinsberg von evangelischen Pastoren geleitet. Im Zuge der Gegenreformation wanderten auch aus Reinsberg um 1650 rund 50 Protestanten nach Deutschland aus.
Dem 30jährigen Krieg, der zur Rekatholisierung führte, ansonsten aber spurlos an unserer Heimat vorüberging, folgte das Türkenjahr 1683. In einem Bericht der Herrschaft Purgstall über den Türkeneinfall findet sich auch ein Verzeichnis der Schäden in Reinsberg. Es wird von 12 Toten, 55 gefangenen Personen und 5 abgebrannten Häusern berichtet.
Aus der Zeit als der Eisen- und Provianttransport in die Steiermark und zurück noch über den Buchberg führte stammen auch die beiden Ortsbezeichungen „Schranken“ und „Schnalle“. Die Bezeichnung „Schranke“ am Buchbergsattel erinnert daran, dass dort eine Wegmaut zur Erhaltung der Straße eingehoben wurde. Die Bezeichnung „Schnalle“ erinnert an die Straßensperre durch den „Schnallenspörrer“, der die Wagenladungen der Eisen- und Provianthändler überprüfte und versteuerte.
Quelle:
Kleine Chronik der Orts-, Pfarr- und Schulgemeinde Reinsberg, 1989, Herausgeber Gemeinde Reinsberg, zusammengestellt von Hans Hagen Hottenroth